Rolf und Alexandra Becker

Gestatten, mein Name ist Cox: Die kleine Hexe

Krimihörspiel
Der Hörverlag / Bayerischer Rundfunk 1963
5 CD(s) / ca. 307 Minuten
ISBN 978-3-89940-514-9
Euro 24,95

Sprecher:
Paul Cox - Arno Assmann
Das Mädchen ohne Namen - Elisabeth Linhardt
Thomas Richardson - Peter Pasetti
Inspector Carter - Alfred Balthoff
Christopher Malone - Hans Cossy
Sergeant Collins - Ulrich Bernsdorff
Sir Arthur Heller - Hans Zesch-Ballot
Carlos Rocca - Heinz Leo Fischer
Goodman - Konrad Georg
Laura Corell - Eva Berthold
Mr. Kilburn - Fritz Benscher
Kommissar Small - Wolfgang Dörich
Jim - Norbert Gastell
u.v.a.

Regie: Walter Netzsch
Produktion: Bayerischer Rundfunk, 1963

Inhalt:
Eine charmante, junge Dame verwirrt das geruhsame Leben von Bonvivant und Berufsspieler Paul Cox: Erst schleppt sie ihn in einen illegalen Spielsalon, dann verwickelt sie ihn in einen Mordfall und zu guter Letzt bringt sie ihn sogar ins Gefängnis... Wird er sich aus dem Schlamassel winden können? Und, viel wichtiger, ihren richtigen Namen herausfinden? Herrlich old-fashioned und trotzdem kein bisschen angestaubt übersteht Paul Cox mannigfache Mordanschläge, kombiniert fast gottgleich, stellt den Täter und überlebt natürlich unversehrt an Leib und Pomade mit einem trockenen Martini in der Hand.

Kritik:

Paul Cox, Lebemann und Frauenversteher, steckt mal wieder tief in der Bredouille: Nach einer Autopanne landet er in einem kleinen Nest, wo ihn eine unbekannte Schöne in einen illegalen Spielsalon entführt. Kaum dort angekommen, erpresst ihn ein gewisser Sergeant Goodman, der Polizei einen kleinen Dienst zu erweisen oder in Sachen illegales Glücksspiel angezeigt zu werden. Paul Cox entscheidet sich für die Hilfeleistung. Er soll eine gewisse Laura Corell ausfindig machen, was sich als erstaunlich leicht herausstellt. Die Sache hat natürlich einen gewaltigen Haken: Laura Corell wird in Anwesenheit Pauls ermordet, er selbst ist der Haupt- und gleichzeitig einzige Verdächtige, und einen Sergeant Goodman kennt man bei Scotland Yard nicht. Inspector Carter, langjähriger pfirsichvernarrter Intimfeind von Cox, buchtet diesen gleich sicherheitshalber ein. Denn Cox' Alibi ist nicht greifbar: Die junge Dame, mit der alles begann, hinterließ nur einen falschen Namen - was Pauls Glaubwürdigkeit bei Carter nicht gerade im besten Licht erscheinen lässt. Doch das "Mädchen mit den hundert Namen" lässt Paul nicht hängen und mobilisiert dessen alten Freund, den Privatdetektiv Richardson - wieder unter falschem Namen...

Paul Cox muss sich mächtig ins Zeug legen, um seine Unschuld zu beweisen, denn dieses Mal kommt es knüppeldicke: alle Beteiligten lügen, dass sich die Balken biegen, und auch Freund Thomas Richardson muss seinen besten Spürsinn an den Tag legen, um mit Pauls Hilfe ein nicht vorhandenes Mädchen, einen nicht vorhandenen Polizisten, einen - man ahnt es schon - nicht mehr vorhandenen Spielsalon und schließlich auch noch einen nicht mehr vorhandenen Gärtner ausfindig zu machen.

Die launige Story überrascht immer wieder mit neuen Haken und Ösen, und die atemlose Spannung wird nur noch durch den satten Humor und Wortwitz getoppt, der "Die kleine Hexe" von A bis Z beherrscht: dies ist ein Paul-Cox-Abenteuer, das wirklich sämtliche Register zieht und von der ersten bis zur letzten Minute glänzend unterhält!

Die Sprecherriege des Bayerischen Rundfunks ist perfekt gewählt: Obwohl man mit der Rolle des Paul Cox wohl am ehesten den Grandseigneur Carl-Heinz Schroth verbindet, gibt Arno Assmann in dieser vergnüglichen und prickelnden Produktion aus dem Jahre 1963 zweifelsfrei den besten Cox ever, und Peter Pasetti als Thomas Richardson ist sowieso eine Bank - bei den Wortgefechten der beiden Freunde bleibt kein Auge trocken. Elisabeth Linhardt amüsiert in ihrer naiv-geheimnisvollen Rolle als "Esmeralda und Co" und ist damit das heimliche Sahnehäubchen des Casts, der mit dem großen Alfred Balthoff alias Inspector Carter einen würdigen weiteren Schauspiel-Recken alter Schule aus dem Hut zaubert.

Unter der Regie von Walter Netzsch gelang dem Bayerischen Rundfunk ein Krimi-Meisterstück, das auch geräuschetechnisch und musikalisch nichts zu wünschen übrig lässt: cool und lässig, ganz wie Paul Cox, trägt die Musik mit einem hörbaren Augenzwinkern ihren Teil zum spaßigen Katz-und-Maus-Spiel bei.

Das Hörspiel präsentiert sich auf 5 CDs in stylisher Optik und enthält in drei Mini-Booklets alle wesentlichen Produktionsdaten, Sprecherliste, Autoreninfos und Sprecherdaten.

Fazit:

Schmissig, wortwitzig, rasant - Paul Cox in einem seiner besten Fälle!
Krimifans kommen nicht drumrum: fetter Hörtipp für dieses vergnügliche Katz-und-Maus-Spiel!


Weitere Infos: http://www.hoerverlag.de - hier gibt es auch Hörproben!