Marc Freund

Professor van Dusen (20):
Professor van Dusens Weihnachtsgeschichte

Label: Allscore
1 CD; Spieldauer: ca. 63 Minuten


Regie: Gerd Naumann
Komponist: Christian Bluthardt
Sounddesign, Mischung & Master: Tom Steinbrecher


Sprecher:
Professor van Dusen: Bernd Vollbrecht
Hutchinson Hatch: Nicolai Tegeler
Jeremiah „JJ“ Jarvis: Georg Tryphon
John Aitken: Bernd Egger
Sherman Jarvis: Marco Rosenberg
Pat LeForest: Katharina Palm
Quentin Culwick: Uwe Jellinek
Faustino: Martin Sabel
Mann: Lutz Harder
Frau: Cornelia Waibel


Inhalt:
24. Dezember 1899. Ganz New York bereitet sich auf das bevorstehende Weihnachtsfest vor. Ganz New York? Nein. Professor van Dusen will von dem Trubel nichts wissen. Selbst als sein Freund und Chronist Hutchinson Hatch mit einer schier unglaublichen Geschichte daherkommt, winkt die Denkmaschine ab. Nachbar Jeremiah Jarvis hat einen Brief seines verstorbenen Teilhabers Barlow erhalten. Darin wird ihm in der Nacht zum 25. Dezember der Besuch von drei Geistern angekündigt. Niemand scheint so recht daran zu glauben. Als der erste Geist jedoch leibhaftig auftaucht, verstummen die kritischen Stimmen abrupt. In der eiskalten Winternacht spitzen sich die Ereignisse im Hause Jarvis dramatisch zu. Professor van Dusen ist gezwungen zu handeln, wenn er ein perfide geplantes Verbrechen noch rechtzeitig verhindern will.


Kritik:

Bei Allscore gibt es was zu feiern: fünf Jahre und 20 Folgen "neue Fälle" von Professor van Dusen! Und deshalb gibt es in Folge 20 etwas ganz Besonderes zu hören: ein Van-Dusen-Hörspiel nach Charles Dickens' berühmter Weihnachtsgeschichte.

Bereits der allererste Satz im Hörspiel lässt keinen Zweifel aufkommen: hier geht es um eine - natürlich sehr freie - Adaption von Dickens Weihnachtsgeschichte - und auch nach dem ersten Satz geht es munter frei nach Dickens weiter. 

Vom adaptierten Sargnagel, der hier in einen Türnagel umfunktioniert wurde, über den Neffen bis hin zum - für die Geschichte essentiellen - Auftauchen der drei Geister, die dem skrupellosen geizigen Geschäftsmann Jeremiah (J.J.) Jarvis nacheinander im Verlaufe der Nacht des Heiligen Abends erscheinen sollen, ist Autor Marc Freund eine wunderbare Umsetzung der berühmten Dickens-Erzählung gelungen. In welcher natürlich Professor van Dusen - arrogant wie eh und je ("Dickens? - Soso.") die Zügel fest in der analytischen Hand behält, wie könnte es auch anders sein.

Eben jener Jarvis also erhält einen Brief von seinem vor einigen Tagen verstorbenen Kompagnon Barlow, der ihm das Erscheinen von drei Geistern ankündigt. Der Professor lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, während sein Adlatus Hatch sich ereifert. Und das nicht ganz zu Unrecht. Denn "Angelegenheiten" bahnen sich an, die es an sich haben, tödlich zu enden... Oder doch alles nur "Humbug"?!? 

Die Story wird in Rückblenden von Hutchinson Hatch erzählt, und ist mit einer tollen atmosphärischen Klangkulisse ausgestattet, in der der eisige Weihnachtsabend atmosphärisch zu Gehör gebracht wird. Windheulen, knirschender Schnee, Orgelmusik, Kutschen - alles auf den Punkt gut eingebettet.

Die Sprecher rund um das Duo Bernd Vollbrecht und Nicolai Tegeler agieren top. Georg Tryphon als mit den Nerven fertiger Jeremiah Jarvis, Marco Rosenberg als dessen Neffe Sherman, Bernd Egger als Angestellter John Aitken und alle übrigen sind gut besetzt.

Eigentlich nur eine Nebensächlichkeit, aber doch sehr schön ist das Ende der Episode geraten, das ich hier aber natürlich nicht verrate. Nur soviel: die Geschichte atmet bis zuletzt den Geist der Weihnacht. Und so schließt sich der Bogen zu Dickens Christmas Carol...


Fazit:

Die drei Geister der Weihnacht zu Besuch im Van-Dusen-Kosmos: gelungene Weihnachtsfolge und allerwärmste Empfehlung!


Infos und Hörproben: http://www.allscore.de/ und http://www.highscoremusic.com/