Dirk Hardegen

Nightlife

Hörspiel
Verlag: Ohrenkneifer
Vertrieb: pop.de
56 Minuten
1 CD


Buch, Musik, Produktion: Dirk Hardegen

Sprecher:
Horst Kurth: Mike
Dirk Hardegen: Ralf
Karen Schulz-Vobach: Alina
Martin Sabel: Verteidiger
Sönke Strohkark: Polizist 1
Karsten Schäfer: Polizist 2
Markus Raab: Richter
Holger August: Reporter
Sabine Hardegen: Staatsanwältin


Inhalt:
Ein einsames Jagdhaus. Zwei junge Studenten. Sie wollen in Ruhe lernen. Doch jemand will ihnen eine Lektion erteilen...


Kritik:

Der Ohrenkneifer goes Grusel! Nach den starken letzten Werken "Willkür in Wyoming" und "Road to Hell" legt Tausendsassa Dirk Hardegen, Autor, Regisseur, Musikus und Sprecher, mit"Nightlife" eine Story vor, die ihre beiden Hauptcharaktere, die Studenten Mike und Ralf, in eine einsam gelegene Jagdhütte führt, wo sie für ihre anstehenden Prüfungen lernen wollen. Aber so alleine, wie die beiden glauben, sind sie nicht, und schon bald kippt die gutgelaunte Stimmung...

Hardegen nimmt die Hörer geschickt bei der Hand, lässt sie lange im Dunkeln tappen und mit den Protagonisten in der nebulös-wirren Szenerie herumstochern - das ist gut gemacht, und der Storyaufbau stimmt und packt. Dazu kommt die fesselnde Umsetzung des Stoffes, der auf einen Erzähler verzichtet und so ein Gefühl generiert, das den Hörer ganz auf sich zurückwirft - wie die beiden Hauptfiguren auch.

Das Ende der Geschichte flacht leider spannungsmäßig durch die Gerichtsszene etwas ab, und die letzte Wendung (ich will jetzt hier nicht zuviel verraten) ist für meinen Geschmack einfach zuviel - hier hätte man nicht mehr draufklotzen müssen - die gruselige Story gewinnt dadurch nicht.

Der Sprechercast von "Nightlife" baut sich rund um die beiden Hauptsprecher Horst Kurth und Dirk Hardegen herum auf, die beide eine saustarke Performance bieten - wow! Die übrigen Rollen sind auch gut besetzt, vor allem Karen Schulz-Vobach macht einen starken Job.

Geräusche und eingesetzte Sounds sind wieder einmal sehr gut gewählt - vom Windgeräusch bis zum Türgepolter - hier beweist Dirk ein ums andere Mal ein feines Händchen, und man merkt, wie wichtig ihm die Auswahl der Musikstücke ist. Satte Sache - und wie üblich ein Trumpf im Ärmel des Ohrenkneifers!

Wie bei den letzten Produktionen schon empfinde ich einige Einblendungen aus dem Hintergrund als zu leise, weshalb ich das Hörspiel auch testweise wieder auf mehreren Anlagen angehört habe - aber das Problem blieb bestehen. Vielleicht könnte man für die kommenden Werke hier nochmal besonders drauf achten, denn nicht jeder verfügt über die perfekte Anlage, und die Abmischung soll ja für alle Hörer ein Ohrenschmaus sein - nicht nur für diejenigen mit Knopf im Ohr.

Das 13-minütige Making Of am Ende der CD hat mir sehr gut gefallen - hier plaudert Dirk aus dem Nähkästchen, erzählt kleine Details aus der Produktion und mehr - eine schöne Sache, die es im Hörspielbereich (noch) nicht oft gibt und die das Hörspiel gut abrundet.


Fazit:

Mal wieder ein mit viel Liebe zum Detail produziertes Werk vom Ohrenkneifer, das ich gerne empfehle - Chapeau!


Weitere Infos: www.ohrenkneifer.info ; www.pop.de