Maureen Butcher Sherlock Holmes - Die neuen Fälle (07): Laufzeit: ca. 80 Minuten |
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Inhalt:
November 1889. Draußen wüten Schneestürme, während ein skrupelloser Mörder in der Eiseskälte zehn Menschen in den Tod schickt - darunter auch einen der Baker-Street-Jungen, mit denen der Meisterdetektiv Sherlock Holmes bereits oft zusammengearbeitet hat. Für Holmes eine Ehrensache, dass er dieses Verbrechen aufzuklären hat! In "Der eisige Tod" geht es spannend zu, es kommt sogar zu einem Anschlag auf das gut eingespielte Detektivduo Holmes und Watson, und das Zuhören macht über die gesamte Strecke von fast 80 Minuten Spaß. Autorin Maureen Butcher kennt sich gut aus im "Holmes-iversum", lässt sogar den Fall um die "Riesenratte von Sumatra" mit in die sehr gut aufgebaute Geschichte einfließen, den Doyle im "Vampir von Sussex" kurz erwähnt, und der für unzählige Pastiches gut war - bei dem Titel wohl auch kein Wunder! Auch andere Details aus der Welt des Superdetektivs werden stimmig eingestreut, so zum Beispiel die "Siebenprozentige". So machen Sherlock-Holmes-Geschichten einfach Spaß! Trotzdem stoßen beim Hören zwei Ungereimtheiten auf: zum einen wurde die "Tatwaffe", die ich hier nicht spoilern möchte, im Jahre 1889 noch gar nicht industriell verwendet, sondern wurde erst 1897 patentiert und ab 1925 kommerziell genutzt. Und zum zweiten mutet es äußerst merkwürdig an, dass Dr. Watson als Arzt nicht bemerkt, dass die Opfer erstickt sind, sondern Sherlock Holmes - und dass es wieder Holmes ist, der den Doktor über Details der Leichenstarre aufklärt, und nicht andersherum. Im Cast findet sich - neben den Hauptdarstellern Christian Rode und Peter Groeger - ein ganz großer Name: Peter Schiff, Hörspiel-Urgestein, gibt sich in einer Nebenrolle die Ehre, und ihn zu hören ist einfach toll. Mit dem jungen Nicolai Tegeler als Wiggins, Lutz Harder als Inspector Lestrade, Helmut Krauss (mit der wohl besten Performance im Feld) und anderen sind ausschließlich Männerstimmen zu hören. Kritik geht diesmal an die Regie: es gibt einige kleinere Patzer in den einzelnen Takes, allesamt in den Texten der beiden Hauptakteure. Hier hätte man unbedingt neu einsprechen lassen müssen, das ist unaufmerksam. Die Musikstücke von Stephan Eicke sind unaufdringlich, verbreiten aber viel Atmosphäre und hätten gern öfter eingestreut werden dürfen. Erneut ist Lidia Beleninova für die Titelillustration zuständig und liefert wieder eine schöne Arbeit ab. Im Booklet gibt es neben den Produktionsdaten eine kleine
Biografie über den Synchron- und Schauspielrecken Peter Schiff zu
lesen.
Nicht
fehlerfrei, aber charmant und spannend: Sherlock Holmes jagt einen eiskalten
Mörder durchs eiskalte London - Fans der Reihe werden Spaß
an dieser Folge haben! Weitere Infos: http://www.romantruhe.de/ |