Arnaldur Indridason

Frostnacht

Bearbeitete Romanfassung
Gelesen von Frank Glaubrecht
4-CD-Box; ISBN 978-3-7857-3290-8; Euro 19,95
Spielzeit: 253 Minuten, 42 Tracks

Regie: Kerstin Kaiser
Produktion: Marc Sieper

Inhalt:
Der Leiche eines Kindes wird in der Parkanlage eines Wohnblocks entdeckt. Es ist ein frostiger Januartag, und die herbeigerufenen Beamten der Kripo Reykjavík sind schockiert: Der kleine, dunkelhäutige Junge liegt mit dem Gesicht nach unten, im eigenen Blut festgefroren, offenbar brutal ermordet. Erlendur, Sigurður Óli und Elinborg nehmen die Ermittlungen auf und fördern grausame Ereignisse aus der Vergangenheit zutage. Während eisige Stürme das Leben auf der Insel lahmlegen, wird Kommissar Erlendur zudem von schlimmen Erinnerungen geplagt ...
Kommissar Erlendur Sveinsson ermittelt in seinem siebten Fall, der ihm auch aus persönlichen Gründen schwer zu schaffen macht ...


Kritik:

Erlendur muss den Mord an Elias, einem kleinen Jungen, aufklären, der eine thailändische Mutter und einen isländischen Vater hatte. Liegt das Mordmotiv in rassistischen Vorurteilen? Erlendur und sein Team (Sigurdur Oli und Elinborg) ermitteln zum einen an Elias' Schule und zum anderen im familiären Umfeld.

Von diesem siebten Erlendur-Fall bin ich enttäuscht. Viele Wiederholungen, textlich wie inhaltlich, so dass man sich ein ums andere Mal fragt: "Habe ich nicht genau diesen Satz schon einmal gehört?", dazu wenig Spannung, äußerst blasse Charaktere und nichts zu hören von dem auf dem CD-Rücken angekündigten geknickten Erlendur, dem die Angelegenheit "aus persönlichen Gründen schwer zu schaffen macht". Da hat wohl die Regie zugeschlagen. Dass das Buch in den betreffenden Passagen gekürzt worden zu sein scheint, liegt nahe. "Frostnacht" leidet unter Spannungsarmut - vielleicht auch wegen der vielen Wiederholungen - und vermag nicht zu fesseln. Die Geschichte plätschert so vor sich hin. Erst auf CD 4 kommt dann ein bisschen Bewegung in die Story.

Sprecher Frank Glaubrecht liest im Großen und Ganzen gewohnt gut, stolpert aber zweimal kurz und hat eine Menge Arbeit mit der korrekten Aussprache der isländischen Namen (die in den bisherigen Indridason-Hörbüchern nie berücksichtigt wurde), und die er mal isländisch, mal wieder nicht betont. Das Hörbuch ist - bis auf ein kurzes Musikstück, das am Anfang und am Ende eingespielt wird - eine reine Lesung. Wie bei Lübbe-Hörbüchern üblich, finden sich die Produktionsdaten im Innern der CD-Packung.

Fazit:

Wer noch nicht alle Erlendur-Hörbücher kennt, sollte sich lieber mit einer der starken Folgen vergnügen.