Frank Hammerschmidt

Endstation Morgen 02: Das Auge des Pheonix

Lesung
Mindcrusher Studios
35 Minuten
kostenloser Download

Sprecherin: Oda Plein

Musik: Renfort
Produktion und Schnitt: Lars Havemann
Weitere Informationen und Downloads findet ihr unter www.mindcrushers.de!

 

Kritik:

"Das Auge des Phoenix" ist die zweite Folge aus der Reihe "Endstation Morgen", in der Produzent Lars Havemann von den Mindcrusher Studios Lesungen von Kurzgeschichten zu den Themen Science Fiction, Cyberpunk und Meta-Menschen (Superhelden) vorstellt.

Mit "Das Auge des Phoenix" präsentiert Autor Frank Hammerschmidt ("Das Mayfieldpensionat") eine typische Cyberpunk-Erzählung im Stile des Erfinders dieses Literaturgenres, William Gibson. Die harte Story, die einem einiges zum Nachdenken mit auf den Weg gibt, ist stilistisch sauber und gut geschrieben, wartet mit überraschenden Wendungen auf und verbreitet eine greifbare, düstere Atmosphäre, die einen auch nach dem Hören nicht direkt loslässt.

Frank Hammerschmidt erschafft in dieser gut halbstündigen Geschichte eine kalte, nüchterne Zukunft, in der das Leben nicht mehr sehr lebenswert und ohne Hoffnung und Moral ist. Die desillusionierte und skrupellose Hauptfigur der Erzählung, "Phoenix", lebt in einer futuristischen Nachkriegswelt, die sich beinahe selbst vernichtet hat. Ihr Beruf: Organjägerin - und ihr neuer Auftrag stellt sie vor Probleme, die ihr schwierigere Entscheidungen abverlangen als ihr lieb ist...

Erzählerin Oda Plein macht, von kleinen Details abgesehen, einen guten Job. Mal gibts ein englisches "r" in einem deutschen Wort zu kritisieren, mal hört man hier und da ihren NRW-Dialekt ganz leicht heraus, aber insgesamt liest sie - ganz im Sinne der Lektüre - nüchtern und klar, verleiht der lakonischen Antiheldin angemessen Ausdruck und passt sich den Charakteren gut an - keine leichte Aufgabe, aber hier hört man gerne und gebannt zu.

Die 35-minütige Lesung ist sehr sparsam mit Musik von Renfort unterlegt, nur ein paarmal kommt sie ganz kurz zum Einsatz, dann aber wirkt sie gut platziert. Der sehr dezente Einsatz passt zur nüchternen Story - mehr wäre vermutlich fehl am Platz - und so bleibt man über weite Strecken allein mit dem Erzählten und allein in dieser kalten Welt - die daraus resultierende Atmosphäre ist stimmig und kommt auch so beim Hörer an.

"Das Auge des Phoenix" steht ab dem 30.4. zum kostenfreien Download bei den Mindcrusher Studios bereit.


Fazit:

Klein, aber fein - für Cyberpunk-Fans gibts eine klare Empfehlung!


Weitere Infos und Download: http://www.mindcrushers.de/