Point Whitmark 37: Das Moor der Vergangenen

Hörspiel
Spielzeit: ca. 59 Minuten, 1 CD
Label: Decision Products (Sony Music)


Regie und Produktion: Volker Sassenberg

Sprecher:
Jürg Löw - Erzähler
Sven Plate - Jay Lawrence
Kim Hasper - Tom Cole
Gerrit Schmidt-Foss - Derek Ashby
u.a.


Covertext:
Wer kann sagen, wie viele Menschen im Laufe der Jahrhunderte draußen in den Sümpfen versunken sind? Auf einem Ausflug in die Dead Man´s Marsh entkommt Derek nur mit Glück der kalten Umarmung des Morastes. Er schwört Stein und Bein, eine leibhaftige Moorleiche habe ihn mit sich in die Tiefe zerren wollen. Vor Einbruch der Nacht finden die Jungen Zuflucht in Minghella Hall, deren Besucher sich mysteriösen Behandlungen unterziehen. Besitzt die uralte Erde des Moores gar die Macht, den Tod zu überwinden? Erneut erscheint das namenlose Mädchen ... und lockt Jay, Tom und Derek an den Ort, wo die längst Vergangenen auf ihre Rückkehr warten.


Kritik:

Nach langer Durststrecke ermitteln die Jungs vom Sender, der heißt wie die Stadt, endlich wieder! Die drei Jungreporter verschlägt es für eine harmlose Schulaufgabe ins "Dead Man's Marsh", ein gefährliches geschichtsträchtiges Moor, in dem Derek beinahe den Tod findet und von den seltsamen Bewohnern von Minghella Hall gerettet wird, wo die drei notgedrungen die Nacht verbringen...

Zwischen Erdnussöl-Entschlackungspeeling und Binsenstockmassagen machen Jay, Tom und Derek im "Tempel der Heilung" so manch spleenige Bekanntschaft und stoßen auf Ungereimtheiten, die das Auftauchen einer geheimnisvollen Moorleiche betreffen, welche Derek im Sumpf angeblich in die Tiefe ziehen wollte... Hat das Nahtoderlebnis Derek etwa um den Verstand gebracht? Oder gibt es gar Zusammenhänge mit der geheimnisvollen heilenden "Totenerde", die Derek verabreicht wurde?

Mit "Das Moor der Vergangenen" gibt es Fall 37 (immer noch minus eins!) zu hören, und dieser lässt - nach fast einjähriger Sendepause - das alte Point-Whitmark-Feeling (fast) wieder aufleben: schräge Figuren, wie der etwas irre Professor Franklander oder Mrs. Gillycuddle ("für euch die Edna"!) und die PW-eigenen bizarren Sprüche, die sich gleich ins Hörerhirn brennen ("Ihre Zehen sind wieder weich wie Weingummi.") sowie seltsame skurril wirkende Dialoge ("Wir müssen unsere Eltern benachrichtigen. - Briefpapier liegt dort vorn am Empfang.") prägen die Folge und sorgen für echten PW-Spaß, den man an der Serie so liebt; und für Serienkenner sind auch wieder einige Running Gags (zum Beispiel Jays Brille!) mit von der Partie.

Allerdings ist die Story insgesamt eher dünn und in großen Teilen tempoarm und wenig atmosphärisch, was vor allem die Innen-Szenen im "Tempel der Heilung" betrifft. Die Szenen im Moor sind hingegen greifbar düster, unheilschwanger und tragend für die Geschichte. Allerdings wird in Sachen Geschrei das Gehör diesmal etwas strapaziert.

Im Cast tummeln sich neben den Stammsprechern diesmal so illustre Gäste wie Andreas Mannkopff, Dagmar Heller und Axel Lutter. Die herrlich überzogenen Rollen werden wieder mit viel Spleen ans Hörerohr gebracht, und man hört den Sprechern ihren Spaß bei den Aufnahmen an.


Fazit:

Mit "Das Moor der Vergangenen" wird ein durchschnittliches Point-Whitmark-Abenteuer präsentiert, das zwar einige kleine Peaks zu bieten hat, aber nicht so hochkarätig wie seine direkten Vorgängerfolgen ist - trotzdem Empfehlung für Fans der Serie - und: schön, dass es endlich weitergeht!




Weitere Infos: http://www.point-whitmark.de